interfest.de

Zitadelle Spandau, Berlin
Fort Gorgast, Kaserne, Brandenburg
k.u.k. Fort Gorazda, Kehlseite, Montenegro
Ehemalige Batterie Boutelle, San Francisco, USA
Artilleriewerk Opera 7 des Vallo Alpino, Monte Croce Comelico, Sbarramento Alto Padola Cresta di Vallorera, Karnische Alpen, Italien
Erhaltene Fassade des nach 1945 gesprengten Flakturmes im Humboldthain, Berlin
38,1 cm Kanone der 43. Batería Punta Paloma Alta, Tarifa, Spanien
Postazione M2 des neuen Vallo Alpino, Passo di Tanamea, Italien
Bogendeckung für Kampfflugzeuge auf dem ehemaligen sowjetischen Flugplatz Brand, Brandenburg

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Am Wall

Am Wall 83 - Oft auf Bergen - aber nicht nur! Mitgliederversammlung des Studienkreises INTERFEST e.V. in Villach/Österreich

Oft auf Bergen – aber nicht nur! Mitgliederversammlung des Studienkreises INTERFEST e.V. in Villach/Österreich, 1

Datenbankservice „Forte Cultura“, 5

Protokoll der Jahreshauptversammlung „INTERFEST e.V.“ 2013, 6

Bunker, Stacheldraht und Panzersperren. Bericht zur Exkursion der Fachgruppe VI (Maginotline) am 29.3.2013, 8

Große Fachstudientour Februar 2014 in den Oman ab sofort ausgeschrieben, 10

Eine Panzerglocke der Maginot–Linie erzählt, 11

Erlebnisreiche Indien–Festungstour nach Rajasthan, 12

Schleifung des AW–Stützpunktes „Pommern" am Strand von Wissant, 13

BÜCHER FÜR DEN FESTUNGSFORSCHER, 14

– Exkursionsführer 2013 „Villach“

– Theresienstadt. Eine Geschichte von Täuschung und Vernichtung

– Bunker aus dem Kalten Krieg. Wie Westdeutschland den 3. Weltkrieg überleben wollte

– Befestigungsanlagen und Bunker im Dritten Reich

– Fort „Imperator Aleksandr I“; ST. Petersburg (ITD Ostrow)

– Fortyfikacje Gdanska i ujscia Wisly 1454–1793

– Festung Dömitz. Bauteil Zeughaus – Restauratorische und baugeschichtliche und Untersuchungen. Bauplanung und Baudurchführung

– 200 km Stahl und Beton, Die Maginotlinie im Elsaß

Ausstellung auf der Festung Königstein, 18

Europäisches Kulturerbe Festungen am Tourismusmarkt – Ein Rückblick auf die ITB, 19

Zwei Kleinigkeiten am Wegesrand, „Gudrun–Stellung“, 22

Glück im Unglück, Panzernest, 24

Was man auch noch mal machen könnte, Vallo Alpino Kanaltal, 25

 

Oft auf Bergen - aber nicht nur! Mitgliederversammlung des Studienkreises INTERFEST e.V. in Villach/Österreich

Text und Bilder: Florian Brouwers

Was ist schon Schönbergs 12-Ton-Musik gegen diesen einen Ton? Gleich wird man ihn hören und die eben noch ruhig fachsimpelnden Teilnehmer auf der Decke der opera 1 in der Werkgruppe des alten Vallo alpino bei Ugovizza nahe der österreichischen Grenze werden sich brav auf den Weg zurück machen. Und so erfüllte die extra angeschaffte kleine Pressluft-Tröte in der Hand unseres Präsidenten ihre einzige Aufgabe gut: Das Zusammenrufen der ganzen Mannschaft in den abfahrbereiten Bus klappte.

 

 


Allerdings täuscht das Bild etwas, denn richtig schön war das Wetter nur am ersten Tag. Der begann zunächst mit der Fahrt auf den Wurzen-Pass zum Kärntener Bunker-Museum. Dort wurden wir sehr freundlich empfangen und zunächst mit den technischen und politischen Gegebenheiten dieses eindrucksvollen Museums vertraut gemacht.


Herr A. Scherer als Betreiber und Eigentümer der Anlage verstand es, auch komplizierte Sachverhalte eingehend so zu erläutern, dass es ein Vergnügen war, ihm zuzuhören. Das dicht bestückte Freigelände bot danach reichlich Gelegenheit, seinem Bewegungsdrang und der Neugierde intensiv nachzugeben.

Erstmals kam die genannte Tröte beim Zusammenrufen zum Mittagessen zum Einsatz, obwohl es sie hier kaum gebraucht hätte. Das herbeigeschaffte Gulasch erwies sich als derart schmackhaft, dass niemand länger als unbedingt nötig in oder auf einem der vielen Ausstellungsstücke verbleiben wollte. Dafür und für das unermüdliche Erklären, Hinweisen, Beraten und Informieren bedanken wir uns alle bei dem Museumsbetreiber sehr und hoffen, dass er auch künftig in sicherem Fahrwasser agieren kann.


Nach dem Essen ging es über Slowenien, vorbei an ersten noch sichtbaren Grenzbefestigungen Italiens aus den späten 30er Jahren des 20. Jahrhunderts, ein paar Kilometer in das Fella-Tal und nach Italien hinein. Dort befindet sich als Teil des seinerzeit zweiten Sperrriegels eine starke Werksgruppe des alten Vallo alpino. In unterschiedlichem Ausbauzustand liegen hier etwa 30 Anlagen in den Bergen und auf den Hängen verteilt. Das Werk 4 wurde als eines der wenigen nach dem 2. Weltkrieg fertiggestellt, modernisiert und bis 1990 von der Armee genutzt. Es ist in diesem Zustand bis heute gut erhalten und wird von der Vereinigung Storia & Territorio wieder instand gesetzt und für interessierte Besucher geöffnet.

Drinnen ist es kalt, wie üblich, draußen war es warm. So kamen die ersten Besucher also schon bald wieder an das Tageslicht und zogen ihr Namensschild vom Baum. Dort war es angehängt worden, weil jeder seines vor Eintritt in das Hohlsgangslabyrinth abgeben musste. So war die Kontrolle, ob alle wieder “draußen“ sind, einfach. Der anschließende Fußmarsch auf die Hügelkuppe mit dem Beobachter war aber schon wieder schweißtreibend und mancher dachte mit Freude an die doch eben erst verlassenen kühleren Stellen im Berg.



vorgezogene Weihnachtsstimmung vor opera 4


So verging der erste Exkursionstag pannenfrei, auch deshalb, weil die Teilnehmer ungewohnt diszipliniert waren

Der zweite Tag begann und endete mit Regenschauern, in deren Zwischenräumen es regnete. Die Fahrt zur Flitscher Klause führte durch wolkenverhangene Berge und alle Wege und Stege waren nass. Trotzdem brachen fast alle im Fußmarsch zum Fort Hermann auf, der Präsident mit der Tute als letzter, damit auch kein Schäflein verloren gehe. Eines davon wählte als Sonderweg die alte Steig-anlage von der Straße aus direkt nach oben, bekannte hinterher aber, dass er das in vorheriger Kenntnis der angetroffenen Details dort nicht gewagt haben würde.

Der Geschäftsführer wartete inzwischen vor dem Museum, um den gemieteten Raum zum Essen herrichten zu können. Es tat sich aber selbst nach der offiziellen Öffnungszeit nichts, auch andere Touristen standen (im Regen) herum und fluchten. Als dann vom Berg herab das bekannte Signal zum Sammeln ertönte wurde es Zeit zum Handeln. Mit Messern und Töpfen bewaffnet, wurden unter der geöffneten Heckklappe in wahnwitziger Geschwindigkeit und im Stehen 90 Brötchen geschmiert, mit verschiedenen Belägen versehen und direkt nach Fertigstellung an die inzwischen in dichten Trauben hinter den beiden „Köchen“ herumstehenden Festungswanderer ausgegeben. Getränke standen in einer Mauerscharte bereit, Bananen in einer aufgeweichten Pappschachtel. Wie durch ein Wunder regnete es genau in dieser Zeit mal nicht - eine nette Geste des Himmels, für die die beiden Brötchenschmierer sehr dankbar waren. Dazu gab es heiße Würstchen direkt aus dem Topf und etwas Süßes ließ sich auch noch verteilen. Zum Schluss waren alle irgendwie satt, die allfälligen Reste konnten zwei Stunden später noch untergebracht werden. Trotzdem werden die Flitscher Klause und überhaupt die dortige Tourismusverwaltung nicht in guter Erinnerung bleiben, denn selbst 90 Minuten nach „Öffnung“ war dort alles „zu“. Auch ein ungeplanter Fotostop am sehr gut hergerichteten Südende des Raibl-Stollens konnte da nicht mehr viel ändern.

Auf dem Weg zur modernen italienischen Befestigungsanlage auf der Sella Nevea gab es einen kurzen Halt an der Sperre Predil (Regen, Trötensignal, den Berg herab-rennende Menschen in riesigen Regenumhängen) und einen weiteren an der Batterie Predilsattel (Regen, Tröten-signal, aus allen Löchern herausstürzende Menschen in riesigen Regenumhängen). An der Seesperre Predil wurde nur während der Vorbeifahrt darauf hingewiesen, dass hier erst auf dem Rückweg gehalten werden würde. Das half dann bei der Einhaltung des Zeitplanes deutlich.

Auf der Sella Nevea konnten alle Mitfahrer die ihnen bis dahin völlig unbekannte Sperre ausgiebig betrachten und betreten. Alle Bunker waren offen, die Wege zu dreien von ihnen zum besseren Auffinden markiert. Selbst der Busfahrer musste vom Präsidenten darauf hingewiesen werden, dass er gerade „auf eine 90 mm-Kanone zufahre“. Obwohl doch im Dreiländereck zu Hause und überaus ortskundig, war ihm das alles hier völlig neu.



einer der MG-Stände - wirklich kaum zu erkennen!


Der versprochene Fotostop an der Seesperre Raibl dehnte sich etwas aus, konnte aber mit dem Essensnachschlag und den beiden Teilen der Sperre gut gefüllt werden. Pünktlich wie die Maurer kamen alle am Abend zum Essen an der verabredeten Stelle im Hotel wieder zusammen.


Der dritte und letzte Exkursionstag führte die Gruppe zunächst nach Kötschach/Mauthen in das bekannte Museum zum 1. Weltkrieg in den Alpen. Die offizielle Öffnungszeit beginnt zwar erst am 15. Mai, für eine Gruppe wie die unsere wurde das aber ebenso geändert wie der Hinweis, dass man nicht fotografieren dürfe.

Die Führung durch die gesamte Ausstellung war mehr sehens- als hörenswert, weil die vortragende Dame an der Art Ihres Vortrages noch „etwas feilen“ könnte. Trotzdem ist es erstaunlich, wie sie ohne jedes Manuskript einen so komplexen Überblick flüssig und auch ohne erkennbare Irrtümer vortragen konnte.

Die Interfestler hatten sich zum Teil bald wieder in den Räumen verkrümelt und die geführte Gruppe blieb deshalb in einer angenehmen Größenordnung erhalten.

Fast so, als wolle er für seine Kollegin vom gestrigen Mittag alles wieder „herausreißen“ gab sich der Wirt im Gasthof Reiter danach alle Mühe, im Wortsinne blitzschnell das Essen zu verteilen. Das gelang zusätzlich auch mit den Getränken, man darf beeindruckt sein. So war der Bus schon deutlich vor der geplanten Zeit oben auf dem Plöckenpass. Es wird nicht verwundern, wenn man feststellt: Es regnete leicht.

Die Interessenten hatte dadurch ausreichend Gelegenheit, sich die opera 2 mit ihren riesigen Scharten und dem frei an der Felswand schwebend-klebenden gepanzerten Eingangsbauwerk anzusehen. Selbst für das Befummeln der beiden Klapptüren vor den Panzersperren direkt neben der Passstraße war noch Zeit, leider gab keine der beiden nach, aber warum auch sollten sie das tun.

Die Betreiber der museal hergerichteten opera 1 waren gleich zu fünft erschienen um uns grüppchenweise durch ihre Anlage zu führen. Das Werk wird von der ASSFNE (Associazione per lo Studio e la Salvaguardia delle Fortificazioni a NordEst) in mühseliger Arbeit restauriert und ist inzwischen in einem derart guten Zustand, dass der Besucher aus dem Staunen nicht mehr heraus kommt. Es wurde nicht nur ein eigener Motor zur Stromversorgung installiert, sondern sogar eine der während des Kalten Krieges eingebauten Klimaanlagen funktioniert bereits wieder. Dass sich daneben alle Leitungen, Schalter, Scharten und Eingänge im Originalzustand präsentieren, bedarf kaum der Erwähnung. Selbst die einst hier installierten Waffen sind vorhanden, wenn auch nicht durchgehend eingebaut. Dafür ist die Feuchtigkeit in diesem Hochgebirgswerk denn doch zu groß.

Wie üblich war man auch wieder erstaunt, wie groß und weitläufig mit Treppenanlagen verbunden das ganze Werk ist, sah man doch draußen nur zwei Eingänge (es sind ja deren drei!) und einige kleine Schartenblenden.

Geduldig beantworteten die Betreiber alle unsere Fragen, selbst wenn es sich um sehr spezielle handelte, wenn sie aus den sich langsam mischenden Gruppen mehrmals gestellt wurden oder wenn sie von der Fotomafia mal bitte eben aus dem Raum gebeten wurden, damit ein weiteres Bild entstehen konnte. Zum Schluss jedenfalls, so der Eindruck, gab es keine unzufriedenen Teilnehmer.

Pünktlich und im wieder fallenden Regen versammelte sich die Mannschaft diesmal auch ohne Trötensignal im Bus, der Rest des Tages galt der Heimkehr, dem Essen und der Mitgliederversammlung.

 


Bericht zum „Damenprogramm 2013“

Kärnten ist nicht nur für Festungsfans ein Highlight. Bereits die Stadtführung durch Villach und die anschließende Schifffahrt auf der Drau  bei schönstem Sommerwetter und bester Stimmung gaben die ersten Einblicke in die Schönheiten der Landschaft. Absoluter Höhepunkt war aber am zweiten Tag der Wörthersee. Er war an diesem Tag der Hauptdarsteller, der bereits am Vormittag von einer Seeterrasse aus bei Latte macchiato ausgiebig bewundert wurde. Nach einer einstündigen Fahrt mit dem Ausflugsdampfer erreichte die Damengruppe Maria Wörth. Die wunderschön gelegene Wallfahrtskirche mit dem alten Friedhof war natürlich ein Muss, ebenso das Mittagessen bei Sonnenschein auf den Terrassen des Hotels Linde hoch über dem Wörthersee.

Der Ausflug nach Klagenfurt war leider etwas verregnet, aber nach der spannenden Stadtführung boten sich noch viele Gelegenheiten, in den schönen Geschäften der Stadt dringende Besorgungen zu erledigen. Während der Hauptversammlung des Studienkreises Interfest feierte die Damengruppe dann bei einem Glas Sekt den Abschluss der diesjährigen Jahrestagung.       MB


 

Datenbankservice „Forte Cultura“


Am 13. Februar 2013 fand in der Humboldt-Universität zu Berlin ein Workshop des durch die EU finanzierten Projektes „Forte Cultura“ mit dem Titel „Tool development for e-Marketing of fortress monuments“ statt. Anwesend waren circa zwei Dutzend Koordinatoren und Partner des Projektes, meist Vertreter der Öffentlichkeitsarbeit, Tourismusfachleute und e-Marketing-Spezialisten aus Deutschland, Polen, Österreich und Italien. Der Workshop wurde in englischer Sprache durchgeführt.

Inhaltlich ging es um die Möglichkeiten der Nutzung des Internets für die touristische Vermarktung historischer Festungen. Die Beiträger konzentrierten sich dabei auf ihre Erfahrungen im Umgang mit online-Medien. Das Fazit der Tagung ist im Hinblick auf das „Allheilmittel“ Internet und im Besonderen der Nutzung sozialer Medien (z.B. Facebook) ernüchternd. Es wundert aber nicht. Dabei ist zum Beispiel die Erfahrung der Festung Kufstein mit der elektronischen Vermarktung recht positiv. Bei genauerer Betrachtung geht es aber kaum um die Festung selbst als vielmehr um die dort stattfindenden Veranstaltungen. Die Statistik zeigt, dass Touristen auf die Festung aufmerksam werden, wenn dort z.B. eine Kulturveranstaltung stattfindet.

Die Erfahrung der Festung Königstein in der Nutzung von Facebook zeigte jedoch, dass den neuen Medien Grenzen gesetzt sind. So berichtete Frau Therése Stoll über die Arbeitszeit, die sie mit der Vermarktung der Festung via Facebook verbrachte, die keineswegs im Verhältnis zum Nutzen (Anziehen von Besuchern) steht.

Trotzdem sollten die Betreiber der Festungen am Ball bleiben. Ein gesunder Kosten-Nutzen-Aufwand und eine gewisse Skepsis gegenüber den PR-Strategien der Unternehmen Facebook und Co. sollten zu einem Mittelweg der Vermarktung durch online-Medien oder auch den so genannten sozialen Medien führen. Sie sollten weder verdammt, noch überschätzt werden. Jede Lösung ist individuell.


Dafür hatte Enrico Doni aus Verona für alle einen Wermutstropfen. Sein sehr lebhafter Beitrag zeigte einen Weg, der durch klassische Medien genau wie durch neue gegangen werden kann. Um die Attraktivität eines Ortes zu erhöhen, sollten Geschichten erzählt werden, die in Verbindung mit dem Ort stehen. Das ist zwar eine längerfristig angelegte Strategie, kann aber so erfolgreich sein, dass es irgendwann auch egal erscheint, ob die Geschichte wahr oder erfunden ist. Eindrücklich wies er auf die Hauptattraktion Veronas hin, dem Casa di Giulietta, dem angeblichen Elternhaus der Julia aus Shakespeares Tragödie „Romeo und Julia“. Die Touristen strömen dorthin, um vor allem den Balkon zu besichtigen, der im zweiten Akt in der zweiten Szene die Kulisse mimt. Wen interessiert es dann noch, dass der Balkon irgendwann angebaut wurde. Einzig und allein die Story zählt.

Welche Geschichten ließen sich so über die Festungen erzählen? Leider konnte Shakespeare ja nicht jeden Ort gleichermaßen mit Leben erfüllen. Aber das Konzept überzeugt und die Idee ist umsetzbar, auch ohne Shakespeares touristische PR-Vorlage!

Am Ende der Veranstaltung schienen alle Teilnehmer zufrieden. Wichtig war der Austausch von Erfahrungen. Das e-Marketing als weitere Offerte der Öffentlichkeitarbeit, um die touristische Attraktivität von Festungen zu erhöhen, bietet auf jeden Fall neue Möglichkeiten. Im wohl dosierten Maß sollte sich ein gutes Verhältnis von Kosten und Nutzen entwickeln. Die anderen klassischen Wege sollten aber weiterhin bestritten werden. Und an dieser Stelle muss noch einmal darauf verwiesen werden: Die beste Werbung bleibt die eindrückliche Erfahrung der Besucher, die weiterhin mündlich verbreitet wird. Es bleibt zu hoffen, dass das touristische Potential der Festungen nicht nur durch die Anzahl von „Klicks“ und virtuellen „Ich mag das“-Bekundungen bewertet wird, sondern sich in Besucherzahlen und Interesse an Geschichte, Architektur oder eben Geschichten widerspiegelt. OZ





Was man auch noch mal machen könnte

 

Text und Bilder: F. Brouwers


Aufenthalte im Norden Italiens sind, gleichgültig was der eigentliche Anlass solcher Touren auch ist, für Festungsforscher untrennbar mit der Suche nach alten oder neuen „Stellen“ verbunden, an denen es noch etwas zu finden gibt. Und weil zudem das gestern Verschlossene oft genug das heute Geöffnete ist, lohnt sich ein Blick selbst auf bekannte Ecken immer wieder.

Eine solche „Ecke“ stand deshalb auch auf dem Programm des in Villach schon zeitig versammelten INTERFEST-Präsidiums, das, nach der Kontrolle aller Tagungs-Programm-Punkte, über genug Zeit verfügte, sich in Sachen Festungen fortzubilden. Waren es im Sommer noch vorwiegend die Höhenforts der italienischen Landesverteidigung, die das Interesse und die Gehwerkzeuge herausforderten, so stand jetzt das eine oder andere (oder alle) Werk des Vallo alpino auf der Tagesordnung.

Besonders zwei Ziele sollten besucht werden: Die opera 4 des Sperrbereichs Porticina und die opera 1 des Sperrbereichs But a Priola. Beide Werke liegen in Grenznähe, das erste ist Teil der 1. Wiederstandlinie im Fella-Tal bei Tarvisio und das zweite gehört zur 2. Wiederstandslinie hinter dem Plöckenpass.

Zwei Scharten der opera 1 bemerkt der aufmerksame Beobachter leicht von der Autobahn Villach-Udine aus. Sie liegen linkerhand am oberen Rand eines unübersehbaren Steinbruchs gleich hinter der Landesgrenze. Ihre Lage lässt den Schluss zu, dass es nicht einfach ist, die dazu gehörenden Eingänge zu finden, will man nicht in zu große Nähe der Abbruchkante geraten. Dem Präsidenten war es im letzten Jahr gelungen, auf sicheren Steigen die beiden noch erhaltenen gepanzerten Eingänge (Porta garitta) aufzuspüren, beide waren jedoch verschlossen. Trotzdem konnte man von außen erkennen, dass selbst die eisernen Fassungen eines Fotofonico noch vorhanden sind, was schon für sich Grund genug ist, öfter mal hinzusehen. Bei einem erneuten Besuch fand sich jetzt einer der Eingänge offen, jedenfalls in einer Form, die man großzügig so nennen kann.

Dahinter verbirgt sich eine sehenswerte opera. Wegen des Baustopps 1942 sind nahezu alle diese Anlagen unfertig geblieben und nur im Rohbau erhalten. Fertig verputzte und ausgestattete Werke wurden dann in den 50er Jahren modernisiert. Es ist also schwierig, ein zwar fertiges, später aber nicht umgebautes Werk zu finden, das zutreffende Einblicke in die originalen Ausbauformen liefern könnte.

Die opera 1 ist so ein Glücksfall, wenn man von drei oder vier eingebauten Marine-Türen neueren Datums absieht. Der gesamte Rest präsentiert sich im Zustand des Jahres 1942, einschließlich zweier Fotofonico-Stände, der beiden Kasernenräume mit Resten der Bettenanlage, Wasserleitungen, Zisternen und Kampfständen. Auch Details wie die verschließbare Luke hinter einer Scharte der Eingangsverteidigung und zwei originale gasdichte Türen sind noch vorhanden. Das Werk selber ist relativ trocken und sauber, wer wollte auch seinen Müll über die schwierigen Wege hinauf und zu den Eingängen transportieren, nur um ihn dann dort hinzuschmeißen? So hemmt den Fuß des Besuchers allenfalls Schutt und Bruchmaterial einstiger Abdeckungen

Die Anlage verfügt nicht über Panzerglocken, der Beobachter hockte hinter einer dieser typischen riesigen Scharten. Die MG-Stände weisen in unterschiedliche Richtungen und wurden deshalb mit den drei hauptsächlich vorkommenden Panzerteilen ausgerüstet, für frontalen Einsatz, zur Flankierung und für die rückwärtige Verteidigung, in jeweils unterschiedlicher Stärke. Hinter der Pak-Scharte ist auch das typische „Dreieck“ aus Eisenträgern noch zu finden, auf dem einst eine 4,7-cm-Kanone montiert war. Die Kampfstände oberhalb der Kante des Steinbruchs sind nur aus unmittelbarer Nähe zu sehen, die übliche perfekte Tarnung als Hügel oder Felsen entfaltet hier ihre volle Wirkung.

Leicht zu erreichen und mindestens ebenso sehenswert sind in der näheren Umgebung die leicht südlich gelegene Kaserne mit einigen Malereien und die von Abbildungen bekannte dreireihige Panzersperre aus Betonhöckern. Die mitten in dieser Reihe zu findende Panzermauer ist nur scheinbar eine solche. Sie bildet die Rückseite eines MG- und Pak-Bunkers, der, ebenfalls unfertig und offen, bei dieser Gelegenheit gut besucht werden kann. Für das Auffinden der Zugangsstraße in diesen Bereich ist allerdings eine gute Karte unabdingbare Voraussetzung.

Eine solche wird für den Besuch der opera 1 von But a Priola eigentlich nicht benötig. Auf dem Weg zum Plöckenpass von Süden biegt man „an der richtigen Stelle“ links ab und erreicht schnell den kleinen Ort Priòla. Unmittelbar hinter der Brücke über einen meist trockenen Flusslauf sieht man rechts einen Hügel. Der ist es. Darin verbirgt sich eine opera, die mit einiger Aussicht auf Erfolg in den Wettbewerb um das größte Werk des gesamten Vallo alpino eintreten kann.

Die Karte im „Testimone di Cemento“ zeigt bereits einen Irrgarten endloser Hohlgänge mit mehreren Kasernen, Treppen und vielen, vielen Kampfständen. Die ganze Sache ist leider nur roh ausbetoniert, fasziniert aber alleine durch ihre Ausdehnung. Eine Betrachtung der Außenanlagen ist schwierig, weil das Gelände südlich-tropisch überwuchert ist und nur Teile der im Regelfall unfertigen Kampfstände entdeckt werden können. Mehrere Artilleriescharten für Geschütze 75/27 zeigen sich auf diese Weise, auch einige hoch oben im Felsen sich auftuende Löcher lassen Ahnungen von der Ausdehnung aufkommen.

Erst von innen allerdings erschließt sich, dass die Zeichnung im Anhang des  „Testimone“ große Teile des roh ausgebrochenen Gangsystems gar nicht enthält. Es scheint, als wäre ursprünglich ein komplettes Stockwerk dicht unter Hügeloberfläche geplant gewesen, das dann, vielleicht aus Sicherheitsgründen wegen zu geringer Felsüberdeckung, aufgegeben und nach unten verlegt worden ist. Wer gerne über steile Schuttrampen geht, vor allem nach unten, und Fledermäuse in allen Richtungen mag, der wird hier auf seine Kosten kommen. Ein Blick aus einer der vielen Scharten verwirrt mehr als er nützt, tun sich doch regelmäßig nicht unbedingt erwartete Perspektiven auf. Mit einiger Freude tritt der Festungsforscher nach stundenlangem Betrachten finsterer Hohlgänge und weiter Hallen mit breiten Treppen wieder an die Oberfläche, irgendwo im Dschungel vermutlich. Aber wenn es auch mehrere Durchbrüche nach draußen im Fels und Beton gibt, eines sollte man besser nicht tun: Den Zugang über die Artilleriescharten 75/27 wählen. Deren steile Geschützsockel sind so hoch, dass es mehr als zweifelhaft ist, ob man vom Boden der Kasematte aus wirklich wieder diese kleine stählerne Öffnung erreicht, durch die man vor Stunden hineingerutscht ist. Und für einen längeren unfreiwilligen Aufenthalt ist dieses Werk wirklich nicht geeignet.

Die schweißtreibende und lange Suche nach zwei am gegenüberliegenden Hang gebauten weiteren Werken war mühsam und ergebnislos. Auch damit muss man eben rechnen, dass drei ausgewiesene Fachleute selbst mit kartografischen Hinweisen ausgerüstet nicht in der Lage sind, die anvisierten Bauten zu finden. Fast nicht, denn ein zugiges Fuchsloch fand sich schon, dahinter sah man auch betonierte Wände, aber hinein? Ging nicht, alle waren deutlich breiter als ein Fuchs. Eigentlich schade.

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