Carlsten – nach 260 Jahren Bauzeit, 1
Antrittsschreiben als Präsident der Interfest, 4
Archäologisches Kulturgut „Festung“, 7
Zwischen Reben und Wald: eine Wanderung entlang des Kasemattenwegs auf der Dangolsheimer Höhe, 8
Eine Informationsreise in Dänemark, Atlantikwall, moderne Befestigung, 11
Kultureller Donnerschlag – Fortifikatorische Kulturroute quer durch Zentraleuropa bewilligt, 15
Tagung der Historiker und Festungsforscher in Torgau/Elbe, 11. und 12. Mai 2012. Sachsen an der Seite von Napoleon I., 16
Konferenz „Befestigungen in der Eifel von der Antike bis ins 20. Jhdt“, 21
Islamisch–Kurdische Gemeinde hat einen ehemaligen Bunker gekauft und baut ihn um, 22
Eine interessante Personalie: Patrice Wijnands, 23
BÜCHER FÜR DEN FESTUNGSFORSCHER, 25
– Die Marinegeschütze des Westwalls am Oberrhein, ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Westbefestigungen am Oberrhein
– Vor– und frühgeschichtliche Befestigungen 26 – Wallanlagen im Regierungsbezirk Tübingen
– Neue Forschungen zur Festung Koblenz und Ehrenbreitstein, Band 3
– Žica Okrog Ljubljane
– Josefov ve starých pohlednicích
– Verborgen im Untergrund. Bergwerke, Bunker und Geheimobjekte
– Der Westwall in der Südpfalz
– Festungsbau. Geometrie – Technologie – Sublimierung
– Das vergessene Scheindorf in Velbert – Die Kruppsche Nachscheinanlage auf dem Rottberg im Zweiten Weltkrieg 1941–1945
Geöffnete Bauten, Bauwerke und sonstige denkmalsgeschützte Anlagen anlässlich des ”Tages des offenen Denkmals”, 31
Nicht nur Knäckebrot kann hart sein: Femörefortet, moderne befestigungen in Schweden, 33
Carlsten - nach 260 Jahren Bauzeit
Text und Bilder: Florian Brouwers
Der Frieden von Roskilde wurde 1658 zwischen Dänemark-Norwegen und Schweden geschlossen. Er beendete den 1657 begonnenen Dänischen Krieg gegen Schweden unter Karl X. Gustav. Als Verlierer musste Dänemark seinen Besitz im heutigen Südschweden räumen. Das Land erhielt dadurch mit den Provinzen Schonen, Blekinge und Halland (Skåneland) Zugang zur Ostsee und den Landengen gegenüber Dänemark. Zudem gewann es auch die bisher norwegische Provinz Båhuslen. Deren Bedeutung lag vor allem in dem jederzeit eisfreien Hafen Marstrand, knapp oberhalb der engsten Stelle des Katte-gatt zu finden und deshalb von hervorragender strategischer Bedeutung.
Durch die vorherrschenden westlichen Winde und den von einem Granitfelsen in zwei Einfahrten geteilten Zugang war jetzt sicherer Schiffsverkehr aus einem leicht zu verteidigenden Hafen das ganze Jahr über möglich.
Schon wenige Monate nach dem Friedensschluss begannen deshalb die Planungen für eine Befestigung dieses neugewonnenen Hafens durch den König Carl X Gustav. Eine bereits vorhandene kleine Schanze auf dem Gipfel des Granithügels vor der Hafeneinfahrt bekam den Namen „Carlsten“, alle nachfolgenden und weit größeren Befestigungen haben später diese Bezeichnung behalten.
General und Festungsbaumeister Johan Wärneschöld erhielt den ersten Auftrag zum Bau. Unter seiner Leitung entstand ab 1667 ein viereckiger Turm von eindrucksvollen Ausmaßen mit einer Steinmauer zur Verteidigung des näheren Umfeldes. Zusätzlich errichtete er auch eine hölzerne Palisade um die Anlage.
Es zeigte sich beim ersten Ernstfall 1677 aber bald , dass diese Befestigungen unzureichend waren. Ein dänisch-norwegisches Heer zerschoss und eroberte zunächst alle umliegenden Schanzen und dann, nach insgesamt vier Wochen Belagerung, auch die Hauptfestung Carlsten. Der Kommandant wird wegen tapferer Verteidigung nicht getadelt. Die Festung bleibt bis 1679 dänischer Besitz und fällt dann wieder an Schweden zurück.
Das sollte nicht noch einmal passieren. Erik Dahlberg als neuer Architekt und „Vauban Schwedens“ erhielt jetzt den Auftrag zur Modernisierung und Vergrößerung der Anlage. Er ließ den alten rechteckigen Donjon in einen runden, deutlich größeren Turm „einbauen“ und dabei nicht nur die Mauern insgesamt verstärken, sondern auch zwei zusätzliche Stockwerke aufsetzen. Die Außenmauern erhielten Batterien für Kanonen und Mörser sowie Blockhäuser zur Verteidigung des Glacis. Bis 1694 wurde sogar ein Wallgraben aus dem anstehenden Granit geschlagen, ein zweites Tor errichtet und mit Hilfe weiterer Mauerzüge ein großer Festungshof geschaffen. Das war jetzt schon eine harte Nuss.
Trotzdem tauchte im April 1719 erneut ein dänischer Admiral mit seiner Flotte vor Carlsten auf. Er sollte eigentlich Göteborg belagern, fand das aber wohl zu langweilig (oder langwierig) und griff statt dessen den Hafen von Marstrand nach dem gleichen Muster an, wie 42 Jahre vorher sein Kollege. Es ging diesmal aber alles sehr schnell, nach nur vier Tagen Belagerung zogen wieder die Schweden aus und die Dänen ein – und das in der „stärksten Festung Europas“, wie es damals hieß. Eine Katastrophe! Als der besiegte Festungskommandant Oberst Dankwart am Sieger Admiral Tordenskjold vorbeigeht, hält ihm dieser einen Strick hin und sagt ebenso ahnungsvoll wie mitleidlos: „Sieh mal, Bruder Dankwart, hier hast Du auch eine Halsbinde.“
Zwei Tage nach seiner Kapitulation wird Dankwart denn auch erwartungsgemäß verhaftet, in der nur wenige Kilometer entfernten Festung Bohus eingekerkert und im September 1719 hingerichtet. Im Frieden zu Fredriksborg fällt nur ein halbes Jahr später im Juni 1720 die Festung erneut an Schweden zurück. So ungerecht kann der Verlauf der Geschichte manchmal sein.
Die Bewaffnung wird für 1840 mit 80 schweren Kanonen angegeben. Zwei dieser Rohre finden sich bis heute im Festungsgelände. Daneben waren zehn Mörser aufgestellt, über deren Art und Größe aber keine Informationen verfügbar sind. Zusätzlich gab es eine Anzahl leichter Geschütze auf den Wällen und etwa 20 Kanonen in den Batterien und Blockhäusern am Hafen.
Nach 1854 wurde die Bewaffnung durch moderne Hinterlader weiter verstärkt. Dabei handelte es sich um 23-cm-Kanonen mit glattem Rohr und einem Wahrendorff-Kolbenverschluss. Vier dieser Geschütze sind bis heute auf dem östlichen Feldwall der Festung zu finden. Carlsten war die erste Festung in Schweden, die mit solchen Geschützen bestückt wurde. Sie galt nach dieser Modernisierung als „uneinnehmbar“, was immer das auch heißen mag. Es hat jedenfalls keine dritte Belagerung mehr gegeben.
Bis 1860 wurde mehr oder weniger ununterbrochen weiter gebaut und als man in diesem Jahr die endgültige Fertigstellung ankündigte waren 202 Jahre Bautätigkeit zu Ende. 1878 erklärte eine eigens zu diesem Zweck eingesetzte Festungsbaukommission, dass Carlsten wegen der technischen Entwicklung der Seeschifffahrt seine Bedeutung verloren habe. Immerhin, so hieß es, fahre man inzwischen mit Dampf und benötige diese Art von Küstenschutz nicht mehr. Die Festung, wurde vorgeschlagen, möge „niedergelegt aber unterhalten“ werden, da es ja ungewiss erscheine, von welchem Nutzen sie dereinst noch sein könne. So wurde durch die typische Unentschlossenheit staatlicher Kommissionen ein heute als Nationaldenkmal gefeiertes Bauwerk erhalten.
Heute steht die Festung dem interessierten Besucher ebenso offen wie den Organisatoren von Tagungen, kleinen Festivals oder den Gästen des hier untergebrachten Hotels. Es dürfte zwar etwas mühsam sein, das Gepäck vom Festland bis in sein Zimmer zu schaffen, aber kleinere Elektrokarren übernehmen auf der Insel anscheinend den Transport solcher und vieler anderer Dinge reibungslos.
Die Austattung des ganzen und vor allem von offenen Türen geprägten Ensembles lässt allerdings zu wünschen übrig, denn außerhalb der für den Hotelleriebetrieb genutzten Räume sind es vor allem leere und dunkle Kammern, die es zu besichtigen gibt.
Eine Ausnahme besteht lediglich in der Rekonstruktion der früheren Bestückung im hinteren Winkel eines Tagungsraumes mit zwei lebensgroßen Modellen der Kanonen und ihrer Bedienung. Trotzdem kann ein Ausflug hierher sehr empfohlen werden. Die Festung ist ein architektonischer Leckerbissen, die Aussicht von den höheren Teilen der Wälle bemerkenswert und in den sehr heftigen Windstößen dort oben kommt auch die Vorstellung, wie sich hier früher große Segelschiffe durch die felsengespickten Einfahrten bewegt haben müssen, der Wahrheit vermutlich recht nahe.
Nicht nur Knäckebrot kann hart sein: Femöreforte
Text und Bilder: F. Brouwers
Im Zuge des Kalten Krieges wurden vor allem die beiden Neutralen in Europa, Schweden und die Schweiz, ganz ungewöhnlich stark gesichert. Beide Länder hatten, den ihnen eigenen geographischen Vorteil hoher Gebirgszüge bzw. einer stark gegliederten Küste ausnutzend, umfangreiche Befestigungen errichtet, die ab 1990 langsam den Status des Geheimen verloren und der Öffentlichkeit dank rühriger privater Initiativen in vielen Fällen zugänglich gemacht wurden.
Während in der Schweiz die entsprechenden Werke bei einiger körperlicher Anstrengung wenigstens von außen betrachtet werden können, ist in Schweden das Vorhandensein eines Bootes natürlich nicht grundsätzlich gegeben. Deshalb darf der neugierige Tourist froh sein, wenn sich museal geöffnete Verteidigungsanlagen auf dem Festland befinden. Viele sind das nicht. Gut 100 Autobahnkilometer südlich Stockholms und etwa zehn Kilometer von Nyköping entfernt ist das bei der Stadt Oxelösund aber doch der Fall.
Dieser Bereich war wegen seiner Infrastruktur mit einem großen Hafen, einem Flugplatz und den nahen Bahn- bzw. Straßenanbindungen als Einfallstor für eine überraschende Invasion gut geeignet. Der hier völlig fehlende Schärengürtel machte es zudem möglich, sich mehr oder weniger ungefährdet in großer Geschwindigkeit dem Festland zu nähern. Es gibt nicht viele Stellen an der schwedischen Küste, die solcherart günstige Voraussetzungen bieten.
Die leicht südlich der Stadt liegende Halbinsel Femöre erhielt deshalb in den 60er Jahre eine starke Befestigung, die zusammen mit zwei gleichartigen Werken in der Umgebung (Arkösund und Tunaberg) die Verteidigung dieses Küstenabschnitts übernehmen sollte. Zusätzlich wurden im Femöresund, im Arkösund und am Örsbacken feste Minensperren angelegt. Die gesamte Halbinsel steht unter heute Naturschutz und kann frei betreten werden, es gibt einen gut markierten Rundweg, der auch zu allen militärischen Bauwerken führt, nur das Innere des Forts ist nicht ohne Eintrittskarte und Führung offen.
Der Werkseingang ähnelt zunächst den überall im Lande herumstehenden Wochenendhäusern, von denen er sich nur durch ein garagenähnliches Untergeschoss mit großer Blechtür unterscheidet. Diese und die mehrfach im Gelände erkennbaren Scheinanlagen mit ihren oft verwachsenen Eingängen lassen ahnen, worum es hier im Untergrund geht. Hinter dem Tor öffnet sich ein roh ausgebrochener Gang, der leicht abschüssig zu der ersten Panzertür führt. Erst danach beginnt das eigentliche Werk.
Im Gegensatz zu vielen anderen ähnlichen Anlagen herrschen hier Trockenheit und eine gewisse Wärme. Nach der Übergabe an die Gemeinde wurde keine der wichtigen Anlagen ausgebaut und so wäre alles bis heute auch für den ursprünglichen Zweck einsetzbar. Unterkunftsräume, Küche, Feuerleitzentrale, Krankenstation sowie der Maschinenraum und diverse Vorratsräume sind intakt und mit sämtlichen Geräten ausgestattet übergeben worden. Kein Bereich des Werkes liegt unter der Wasserlinie der nahen Küste, so dass mit Wassereinbrüchen nicht gerechnet werden muss.
Die Unterkunftsräume wurden für insgesamt 70 Soldaten konzipiert, im Außenbereich hielten sich weitere 30 Mann auf, die für die Nahverteidigung des Forts eingesetzt werden konnten. Für 30 Tage waren Vorräte an Treibstoff und Lebensmitteln vorhanden. Es gab entsprechende Übungen für die gesamte oder auch nur für Teile der Besatzung. Während dieser Übungen wurden auch die Geschütztürme praxisgerecht getestet: Man schoss stets mit scharfer Munition, allerdings nur auf das Wasser, von daher war ja im Ernstfall die Gefahr zu erwarten. Über 1.800 Granaten wurden auf diesem Wege während der Einsatzzeit des Forts verbraucht. Als erster wurde zu solchen Übungen stets der Mannschaftskoch eingezogen, es war offenbar bekannt, worauf es besonders ankam.
Der Haupthohlgang verbindet auf einer Länge von 450 m den Eingangsblock mit der Radarstation, den drei Geschütztürmen und dem Notausgang. Dort lag auch eine Reservebefehlsstation. Die zwischen allen Stationen eingesetzten Panzertüren konnten nur wechselseitig geöffnet werden, das gesamte System war gasdicht ausgelegt.
Der Zugang zu den Geschützen und zu der Radarstation erfolgte über Metallgittertreppen in senkrechten Schächten von etwa 15 m Höhe. Leitungen oder Rohre zum Ab-schleusen sind nicht vorhanden, weil sich alle erforderlichen Einrichtungen bei den Geschützen befinden.
Deren Stände sind dreistöckig ausgelegt. Oben befindet sich wie in allen solchen Anlagen das Geschütz in seinem Drehturm. Hier handelt es sich um die 1957 von Bofors entwickelte 7,5 cm Kanone m/74, wie sie auch im schwedischen Panzer 74 Verwendung fand. Die Türme dieses Kampfwagens sind ihrerseits später in einer Reihe von Befestigungen eingesetzt worden, hier allerdings wurde eine eigene Konstruktion gewählt. Eigenartig ist, dass das Geschütz nicht in einem Zuge um 3600 zu drehen war, sondern sich entweder nach links oder nach rechts um 1800 bewegte. Nur auf diese Weise war es möglich, einen fast vollen Kreis zu beschreiben.
Die Reichweite betrug etwa 13 km bei einer Kadenz von bis zu 25 Schuss/Min. Die Munitionsausstattung lag bei 600 Granaten pro Geschütz. Davon waren 400 als Panzergranaten zur Seezielbekämpfung ausgelegt und 200 als Sprenggranaten für Ziele an Land bzw. ungepanzerte Angreifer. Die leeren Hülsen fielen durch einen Schacht vom Geschützraum ein Stockwerk nach unten in den mit Holz verkleideten Hülsenraum. Dieser hatte als einziger im ganzen Block eine spezielle gasdichte Tür und wurde zusätzlich gesondert entlüftet. Die Hülsen waren für mehrmaligen Gebrauch vorgesehen und konnten in den Werkstatträumen des Forts wieder aufgearbeitet werden.
Der Munitionsnachschub aus dem jeweils eigenen mehrere Meter entfernten Magazinraum erfolgte durch zwei Soldaten per Hand. Die Granatpatronen wurden von ihnen auf einen fünf Schuss fassenden „Tisch“ gelegt, von einem weiteren Mann per Hand aufgerichtet und dabei in den Munitionsaufzug gestellt. Der beförderte sie dann die letzten Meter hinauf an das Geschütz. Aus den weiter entfernt im Kernwerk angelegten Magazinen konnte zusätzliche Munition in 16 Schuss fassenden Transportkörben nachgeschoben werden. Sie wurden dann mit einer flaschenzugähnlichen Vorrichtung aus dem tiefliegenden Werksbereich bis zum Munitionsraum gehoben.
Die Feststellung und Übermittlung der Schussdaten zu den Geschützen erfolgte aus dem Kommandoraum. Dieser liegt etwa 8m unter der Radar- und Beobachtungsanlageauf dem höchsten Punkt der Festung. Die aus Tarnzwecken über der Radarantenne errichtete Hütte brauchte im Einsatz nicht abgebaut zu werden, weil das Material der Wände für die Messimpulse durchlässig war, das Gerät drehte sich relativ schnell, etwa einmal pro Sekunde. Zur optischen Beobachtung waren zwei Periskope vorgesehen, von denen eines durch den Befehlshaber des Forts bedient wurde. Zusammen mit zehn weiteren Soldaten bildete er die Besatzung des Kommandoraumes, die jedes einzelne Geschütz auf sein Ziel einweisen oder auch das Feuer aller drei Türme zusammenfassen konnten. Zwischen dem Schuss und dem Aufschlag lagen bei der größtmöglichen Kampfentfernung etwa 39 Sekunden.
Neben jedem Geschütz befindet sich eine mehr behelfsmäßig aussehende flache quadratische Betonkonstruktion mit jeweils zwei Sehschlitzen an jeder Seite. Sie dient offenbar der Beobachtung des direkten Umfeldes und ist auf der Oberseite mit einer knapp 5 cm starken aufgeschraubten Metallplatte gesichert. Das Gebilde macht keinen besonders zuverlässigen Eindruck und wirkt etwas deplaziert. Man hat den Eindruck, als sei es ursprünglich als Notausstieg konzipiert gewesen und später, als ein solcher als überflüssig oder gar schädlich erkannt war, in die nun einmal vorhandene Öffnung eingesetzt worden. Das bleibt aber Vermutung und konnte auch von der sonst recht kundigen Führung nicht bestätigt werden.
Bis 1998 war die gesamte Halbinsel militärisches Sperrgebiet, von tatsächlichen oder Scheinanlagen durchsetzt und auch die Küste durfte nicht mit Booten angefahren werden. Es gab sechs Unterstände SK 10 für jeweils 10 Soldaten und zusätzlich mehrere Dutzend kleine Zweimannbunker im Gelände. Sie waren für die zur Nahverteidigung eingesetzten Soldaten vorgesehen. Zusätzlich sind bis heute fünf Scheinanlagen auf der Halbinsel verteilt, welche täuschend ähnlich die Geschütztürme mit originalen Tarnabdeckungen und aus Blech nachgestalteten Rohren darstellen.
Nach dem Abzug der Besatzung 1998 wurde 2003 das Museum Femörefortet eröffnet. Die Zufahrt ist ab dem Ende der Autobahn ordentlich ausgeschildert. Nicht nur wegen der leichten Erreichbarkeit für Fahrzeugen jeder Art, sondern auch, weil hier eine spezielle Befestigungsepoche in hervorragendem Erhaltungszustand besichtigt werden kann, darf ein Besuch ohne Einschränkung empfohlen werden. Mitreisende Menschen ohne einschlägige Interessen werden eine kleine Wanderung über die Felsbuckel der Halbinsel durch dichten Wald mit Pilz- und Blaubeerfeldern ebenfalls sehr genießen können.