Am Wall
Das vierteljährlich erscheinende Mitgliederheft Am Wall beinhaltet kurze Beiträge zu Befestigungen aller Art, informiert über Termine, Aktuelles rund um den Verein und präsentiert ausgewählte Neuerscheinungen auf dem Büchermarkt. Das Heft ist für Mitglieder kostenlos.
Beiträge an:
Bezugspreis für Nichtmitglieder pro Einzelheft
Nummern 40–90 = 3,50 Euro
Nummern 91–112 = 4,50 Euro
Nummern 113–117 = 5,00 Euro
ab Nummer 118 = 6,00 Euro
Inhaltsverzeichnis der Hefte 1-50 (Autor: Oliver Zauzig) PDF
Inhaltsverzeichnis der Hefte 21-81 (Autor: Peter Schwöbel) PDF
Am Wall 90 - Gulasch, Knödel und tschechisches Bier – eine Erkundung des Tschechoslowakischen Walls
Gulasch, Knödel und tschechisches Bier – eine Erkundung des Tschechoslowakischen Walls
Text und Bilder: Candy Liske
Am 27.09.2014 war es endlich wieder so weit. Zwölf Abenteuerlustige aus dem Großraum Brandenburg-Berlin-Sachsen folgten dem Ruf des Stahlbetons und machten sich auf den Weg nach Tschechien. Es stand eine Woche tschechischer Beton auf dem Plan.
Da die Tschechen damals viele tausende Bunker gebaut haben, musste im Vorfeld der Reise die Lage des Quartiers festgelegt werden, um somit einen günstigen Ausgangspunkt für unsere Erkundungen zu haben. Nach dem Studium des Buches „Der Tschechoslowakische Wall“ kam nur das Adlergebirge in Frage, da hier der am stärksten ausgebaute Teil des Walls vorhanden ist. Als Unterkunft konnte ein Ferienhaus in Rokytnice v Orlických horách mit Zapfanlage angemietet werden. Bei der Ermittlung der Koordinaten für die einzelnen Bauten halfen verschiedene tschechische Webseiten.
Am Wall 89 - Ein Vergleich: Pula
Bunkerturm aufgetaucht – Westwall Sonderkonstruktion bei Kasernenabriss freigelegt, 1
Erkundung des Minengangsystems der Lünette Josef in Mainz, 4
Bericht zur Exkursion der Fachgruppe VI (Maginotline) am 18.10.2014 in den Festungsabschnitt Thionville, 8
Fünf Tage Hexenkessel PULA – eine etwas ungewöhnliche Studientour nach Kroatien, 15
Einzelreisende erleben mitunter die gleiche Gegend doch wieder ganz anders! Ein Vergleich: Pula, 19
BÜCHER FÜR DEN FESTUNGSFORSCHER, 23
– Die Gladbacher Stadtbefestigung. Die Verteidigungsanlagen in Gladbach vom befestigten Münsterberg bis zur Fortifikation des Dreißigjährigen Krieges
– El patrimonio fortificado pirenaico
– Vier Raben und eine Zitadelle. Als Wesel eine Festung war
– Die Bombardierung Bonns 1689, Untertitel „Bonn als Festung“
– Die Sperrstellen im Schwarzwald – Die Anfänge des Westwallbaus im Schwarzwald
– Hornisgrinde – Die Wehrgeschichte eines Schwarzwaldberges
Hrad Nejdek (= Burg Neudeck), 26
1854: Eine Flesche in der Hasenheide, 28
Kuriose eiserne Festungs– oder Belagerungsmörser – gleiche Modelle?, 30
Die „Meding–Schanze“ in Halberstadt – ein Memorial der besonderen Art aus Anlass des 100–jährigen Gedenkens zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges, 31
Hilfe, ich habe Festungsreste gefunden, 34
Der Westwalltag 2014 im Hürtgenwald, 35
Die Webseite des Studienkreises Interfest im neuen Layout seit September online, 36
Ein Vergleich: Pula
Text und Bilder E. Ritterbach
Die frühesten Spuren einer Besiedlung wurden wohl vor ca. 35.000 Jahren hinterlassen. Die Histrer, ein illyrischer Volksstamm, errichteten um 1700 v. Chr. erste Befestigungen ungefähr beim heutigen Kastell. Pula taucht auch in griechischen Legenden unter dem namen "Polai" (Flüchtlinge) auf. Die Histrer wurden dann 177 v. Chr. durch römische Truppen besiegt und ca. 100 Jahre später erhielt das heutige Pula den Status einer römischen Kolonie. Das bedeutendste und auffälligste Erbe der Römerzeit ist sicherlich das berühmte Amphitheater, das gut erhalten ist. Nach dem Ende der römischen Herrschaft im Jahre 476, gehörte Pula zum Gebiet von Ravenna, bis 788 das Frankenreich die Kontrolle übernahm. Bis 1331 dauerte diese Epoche, in der unter anderem der Hafen weiter ausgebaut wurde. Danach gehörte Pula bis 1797 zu Venedig und wurde mehr oder weniger ausgebeutet. Erst unter österreichischer Herrschaft wuchs Pulas Bedeutung, vor allem weil der Hafen kriegstechnisch günstig lag. 1876 entschied der Kaiserhof in Wien, dass eine Bahnstrecke Wien-Pula gebaut werden sollte, die zuerst über den Umweg Ljubljana, nach 1911 dann aber direkt verlief.
Vom ersten Weltkrieg bis 1945 fiel die Stadt mit dem Vertrag von Rapallo an Italien und wurde 1947 an Jugoslawien (unter Tito) übergeben.